<\/a>Clos du Crosex Grill\u00e9 Photo: Herv\u00e9 Lalau<\/p><\/div>\n
S\u00e4ure als Nebensache \n<\/strong>Die hervorragendsten Weine der Appellationen Yvorne oder D\u00e9zaley, Calamin und Epesses ben\u00f6tigen viel Zeit, um sich ideal zu entfalten. Das gilt insbesondere, wenn der Most neben der prim\u00e4ren, alkoholischen G\u00e4rung auch die malolaktische G\u00e4rung durchmachen darf. Das war fr\u00fcher selbstverst\u00e4ndlich und wird in der Schweiz auch heute noch gern gemacht. Bei dieser sekund\u00e4ren G\u00e4rung wird \u00c4pfels\u00e4ure zu Kohlendioxid und Milchs\u00e4ure umgewandelt. Das Ziel ist der biologische S\u00e4ureabbau und somit ein harmonischer Geschmack, der zuweilen Noten von Buttermilch und frischem Bier aufweist. \nAuf diese Weise wird dem sowieso eher s\u00e4urearmen Chasselas manchmal seine ganze Substanz, sein Charakter ausgetrieben. Doch die S\u00e4ure wird zur Nebensache, wenn es sich um alte Reben handelt, die Trauben von wenig ertragreichen Klonen stammen und auch noch in speziellen Lagen reifen. \nDie besten Chasselas aus dem http:\/\/www.mondialduchasselas.com\/wp-admin\/post-new.php?lang=de&admin_bar=1 \nHeute ist der S\u00e4ureabbau nicht mehr obligatorisch, doch viele Weinmacher, darunter auch Winzerlegende Raymond Paccot vom Weingut Domaine La Colombe, lassen den Wein gelegentlich noch immer durch die zweite G\u00e4rung laufen. \nBei Paccot wird der Chasselas mal l\u00e4nger, mal k\u00fcrzer ausgebaut, mal mit und mal ohne S\u00e4ureabbau und zuweilen sogar mit anderen Gebinden vermischt. Das handhabt der Weinmacher ganz nach Augenmass. Seine Weine sind schon in der Jugend ausgewogen und die Jahrzehnte alten Reben, die auf seinen kalkhaltigen B\u00f6den wachsen, versprechen Mineralit\u00e4t. Sogar mit Pinot gris und Riesling mischt Paccot seinen Chasselas; die ungew\u00f6hnliche Komposition soll Ausgewogenheit und Komplexit\u00e4t des Weines f\u00f6rdern. \nAuch bei den Winzern im deutschen Markgr\u00e4flerland dreht es sich vorwiegend um die Komplexit\u00e4t und weniger um schnellen Alltagsgenuss. Obwohl die Zeiten, in denen in manchen Genossenschaften dem eher neutralen Duft des Gutedels mittels Aromahefen auf die Spr\u00fcnge geholfen wurde, noch nicht vor\u00fcber, doch andere Erzeuger versuchen sich an einer Perfektionierung ihres Gutedels auf nat\u00fcrlichem Wege. \nWaadtland reifen, entgegen der Lehrmeinung, auch ohne die Spritzigkeit eines Rieslings zu h\u00f6chster Klasse aus und entwickeln sich nach zwei oder drei Jahrzehnten mit ihrem Schmelz, sowie Walnuss- und Quittenaromen, zu charaktervollen Begleitern f\u00fcr Gruy\u00e8re und andere Hartk\u00e4sesorten.<\/p>\nChasselas auf neuen Wegen \n<\/strong>Heute ist der S\u00e4ureabbau nicht mehr obligatorisch, doch viele Weinmacher, darunter auch Winzerlegende Raymond Paccot vom Weingut Domaine La Colombe, lassen den Wein gelegentlich noch immer durch die zweite G\u00e4rung laufen. \nBei Paccot wird der Chasselas mal l\u00e4nger, mal k\u00fcrzer ausgebaut, mal mit und mal ohne S\u00e4ureabbau und zuweilen sogar mit anderen Gebinden vermischt. Das handhabt der Weinmacher ganz nach Augenmass. Seine Weine sind schon in der Jugend ausgewogen und die Jahrzehnte alten Reben, die auf seinen kalkhaltigen B\u00f6den wachsen, versprechen Mineralit\u00e4t. Sogar mit Pinot gris und Riesling mischt Paccot seinen Chasselas; die ungew\u00f6hnliche Komposition soll Ausgewogenheit und Komplexit\u00e4t des Weines f\u00f6rdern. \nAuch bei den Winzern im deutschen Markgr\u00e4flerland dreht es sich vorwiegend um die Komplexit\u00e4t und weniger um schnellen Alltagsgenuss. Obwohl die Zeiten, in denen in manchen Genossenschaften dem eher neutralen Duft des Gutedels mittels Aromahefen auf die Spr\u00fcnge geholfen wurde, noch nicht vor\u00fcber, doch andere Erzeuger versuchen sich an einer Perfektionierung ihres Gutedels auf nat\u00fcrlichem Wege. \nSo wie auch Hanspeter Ziereisen. Seinem Gutedel Steingr\u00fcble gibt er viel Zeit zur Reifung auf der Feinhefe und verzichtet auf eine Filtration. Dekantieren ist hier Pflicht! Der Steingr\u00fcble wird von rauchig-w\u00fcrzigen Nuancen dominiert, keine Spur von milder Frische. \nZiereisens \u00ab10 hoch 4\u00bb ist der teuerste Gutedel \u00fcberhaupt. Seine Trauben stammen von noch \u00e4lteren St\u00f6cken, werden im Barrique ausgebaut und das Resultat erinnert unerwartet an grosse Weissburgunder. Geduld muss man auch hier mitbringen: Genau wie die grossen Chasselas aus dem Waadtland d\u00fcrfte auch der \u00ab10 hoch 4\u00bb \u00fcber Jahrzehnte reifen.<\/p>\nVon Roten und Reifen<\/strong> \nEine Variante des bekannten Weissen ist der Rote Gutedel. Mit seiner erstaunlichen W\u00fcrze, seinen trotzdem zarten Eisweinen und Trockenbeerenauslesen stellt er wieder einmal die Vielfalt des Chasselas unter Beweis. \nDiese hat es auch dem Kultwinzer Gilles Wannaz aus dem Waadtland angetan. Aus \u00fcberreifen Chasselas-Trauben keltert er seinen \u00abVin en V\u00e9rit\u00e9\u00bb, der neben Schmelz und F\u00fclle auch ganze 15 Volumenprozent Alkohol besitzt. So macht er sich gut zum Essen und wenn er allzu sehr zu Kopf gestiegen ist und man Lust auf etwas Frischeres bekommt, muss man nicht einmal die Rebsorte wechseln.<\/p>\nArtikel von Xenia Amstrong (Blick 7.04.2016)<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
Die althergebrachte Weissweinrebe Chasselas, auch Gutedel oder Fendant genannt, wird im Allgemeinen wenig wertgesch\u00e4tzt und ihr Anbau ist r\u00fcckl\u00e4ufig. Doch besonders im s\u00fcddeutschen Markgr\u00e4flerland sowie im Waadtland weiss man um das riesige Potenzial der Rebsorte und erreicht mit ihrem Ausbau im Holzfass komplexe Weine.<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":380,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"ngg_post_thumbnail":0},"categories":[52],"tags":[150,158,159,934,156,937],"yoast_head":"\n
Verkannte Rebsorte mit Potenzial<\/title>\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n\t \n\t \n\t \n \n \n \n\t \n\t \n\t \n